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Warum viele erfahrene Züchter ihre Welpen mit 8 oder 9 statt 12 Wochen abgeben

  • Autorenbild: Ela Gärtner
    Ela Gärtner
  • 5. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Die Frage, wann ein Welpe am besten in sein neues Zuhause zieht, wird unter Hundebesitzern und Züchtern oft diskutiert. Während manche an 12 Wochen festhalten, geben viele erfahrene Züchter ihre Welpen bereits mit 8 Wochen ab – und das hat gute Gründe, die auch wissenschaftlich belegt sind.


Welpen altern schneller, als wir denken


Neue Studien zeigen: Die alte Faustregel „Ein Hundejahr entspricht sieben Menschenjahren“ ist überholt. Tatsächlich entwickeln sich Welpen in den ersten Lebensmonaten rasant. Ein acht Wochen alter Hund hat biologisch bereits das Alter eines etwa ein Jahr alten Menschenbabys erreicht. Mit 12 Wochen entspricht er einem Alter von 7,5 Jahren. Mit einem Jahr entspricht er sogar einem 30-jährigen Erwachsenen.

Diese schnelle Entwicklung erklärt, warum Welpen schon früh selbstständig werden, wichtige Lernphasen durchlaufen und bereit sind, sich an neue Lebensumstände zu gewöhnen.


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Die sensible Präge- und Sozialisierungsphase


Die Sozialisierungsphase beginnt etwa in der 3. Lebenswoche und dauert – je nach Quelle – bis zur 12. bis 14. Woche2. In dieser Zeit prägt sich der Welpe besonders stark auf Menschen, Umweltreize und Alltagsgeräusche. Eine finnische Studie mit über 3.600 Hunden zeigte, dass Welpen, die mit 8 Wochen abgegeben wurden, im Durchschnitt weniger Angst- und Meideverhalten gegenüber Fremden zeigten als Hunde, die erst mit 9–12 oder gar 13–16 Wochen in ihr neues Zuhause kamen. Spätere Abgaben waren in dieser Untersuchung mit häufigeren Verhaltensproblemen verbunden – sowohl im Umgang mit Menschen als auch mitanderen Hunden.


Bindung und Erziehung von Anfang an


Zieht ein Welpe in dieser sensiblen Phase zu seiner neuen Familie, kann er sich optimal an deren Tagesabläufe, Geräusche, Gerüche und Rituale gewöhnen. Die Bindung zum Menschen wird in dieser Zeit besonders stark und nachhaltig. Neurowissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass das Welpengehirn in den ersten 8–12 Wochen extrem formbar ist: Neue Verknüpfungen entstehen im Minutentakt, und positive Erfahrungen prägen sich dauerhaft ein.


Fazit


Die Abgabe mit 8 Wochen ist kein „zu frühes Trennen“, sondern oft der ideale Zeitpunkt, um dem Welpen den bestmöglichen Start ins neue Leben zu geben. Er ist körperlich und geistig bereit, Neues zu lernen, und kann sich in der wichtigsten Prägephase an seine Menschen binden – ein entscheidender Grundstein für ein glückliches Hundeleben.

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